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Das Wiener Riesenrad - Technik

 
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Filco
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Anmeldungsdatum: 19.03.2004
Beiträge: 2695
Wohnort: Klosterneuburg Weidling, bei Wien

BeitragVerfasst am: Mi 26. Okt 2005 11:10    Titel: Das Wiener Riesenrad - Technik Antworten mit Zitat

Hallo!

Auf der suche nach einer Antwort auf diese Frage, bin ich auf folgenden Artikel gestoßen:

www.wienerriesenrad.com hat folgendes geschrieben:


Technische Details

Schon 1937 erstellte Oberbaurat Ing. Friedrich Beck, der zu diesem Zeitpunkt auf eine beinahe 40-jährige Tätigkeit beim Wiener Riesenrad zurückblicken konnte, eine technische Beschreibung des Riesenrades, die bis heute ihre Gültigkeit nicht verloren hat:

"Die städtischen Behörden in Wien weckten anfänglich gegen die Ausführung des für die damaligen Zeiten ungewöhnlich kühnen Projektes der Erbauung eines Riesenrades Bedenken. Erst nachdem der Professor für Brückenbau an der technischen Universität Wien, Hofrat Ing. Johann Brick das vorgelegte Projekt überprüft und seine Berechnungen dem Stadtbauamt vorgelegt hatte, erhielt das Vorhaben den behördlichen Baukonsens.
Im Prinzip stellt das Riesenrad eine Brücke dar, die der Form nach aus 2 gleichen, übereinandergestellten Halbkreisen besteht. Diese sind an den Naben der großen Achse mittels 120 flexibler Seilspeichen aufgehängt, jedoch wirkt während einer Umdrehung des Rades jeweils nur jener Teil der 120 Speichen tragend, welcher sich in der Nähe der Vertikalebene nach unten befindet.

Die große Achse des Riesenrades, von den Stahlwerken W. Baerdmore u. Co in Glasgow in Schottland geliefert, hat eine Länge von 10,9 m, einen Durchmesser von 1/2 m und ein Gewicht von 16,3 t. Diese Achse dreht sich in 2 offenen Lagern, von denen je eines auf den vereinigten Köpfen von 4 Pylonen montiert ist. Diese Tragkonstruktion überträgt die Last des gesamten Rades mit der Achse, den Speichen und den Waggons auf die 8 Fundamente der Pylonen. Schon der Transport der Achse war keine leichte Sache. Die Räder der Wagen, auf denen die Achse während des Transportes vom Bahnhof zum Riesenrad ruhte und die von 16 Pferden gezogen wurden, sanken in den weichen Praterboden tief ein und mußten vor der Weiterbeförderung mit Hebewerken gehoben werden. Dann wurde auf dem ganzen Weg eine tragfähige Bahn errichtet, auf der die Achse ungefährdet weiterbewegt werden konnte. Diese wurde nun mit Dampfkränen über die schiefe Ebene zweier Pylonen in ihre endgültige Höhe von 33,5 m gezogen und in die bereits erwähnten zwei Lager gebettet.

Der Bau der Pylonen und des Rades wurde ohne Gerüst durchgeführt. Auf drei je nach Fortschritt des Baus in die Höhe wachsenden Holztürmen standen Dampfkräne mit Schwenkarmen, welche die Teile der Eisenkonstruktion in die Höhe beförderten. Das Rad wurde freitragend in der Art aufgebaut, dass zuerst ein Radsegment mittels Seilspeichen an den Naben der großen Achse aufgehängt wurde. Dann wurde rechts und links davon je ein weiteres Segment angeschlossen und mittels der Speichen an den Naben befestigt. Auf diese Weise wurde der Bau vorangetrieben. Das Rad hat sich also während des Aufbaus selbst getragen, zumal die einzelnen Segmente durch die Seilspeichen mit den Seilnaben an der großen Achse verbunden waren.
Die äußere Peripherie des Radkranzes ist mit der inneren durch radiale Gitterkonstruktionen und durch je 2 diagonale Zugstangen verbunden. Der der Stadt zugewandte westliche Radkranz ist mit jenem, dem Prater zugewandten östlichen, in einer Entfernung von 6 m ebenfalls durch Gitterkonstruktionen und Zugstangen starr in Verbindung gebracht. Zwischen den genannten radialen, die äußere mit der inneren Peripherie verbindenden Konstruktion ist an jedem Knotenpunkt zwischen 2 Radsegmenten ein Waggon aufgehängt. Jeder Waggon ist 5,4 lang, 2,45 m breit und 2,65 m hoch; er hängt so an einer Stahlachse, dass sein Boden auch während einer Umdrehung des Rades horizontal bleibt."

Soweit der Bericht von Ing. Beck aus dem Jahre 1937.

Die Innenspeichen, die zur Befestigung des Peripheriekranzes an der Achse dienen, bestehen aus Drahtseilen von 10 cm Umfang mit Ösen an den Enden. Von den 120 Speichen, die an den Aufhängepunkten der Waggons angebracht sind, wurden 60 rechtwinkelig zur Achse angebracht, während die übrigen diagonal stehen, um eine besondere Widerstandskraft gegen den Druck des Windes auszuüben.
Der Radkranz besteht aus Stahlplatten und Winkeln, wobei die Winkel nach außen stehen und mit der gegenüberliegenden Peripherie verbunden sind. Dadurch bildet die Peripherie einen Träger, zu dem die vorhin erwähnten Innenspeichen laufen.
Die 6,35 m langen Außenspeichen wurden durch Kreuzgitterwerk mit den inneren und äußeren Peripheriedeckplatten vernietet.
Der äußere Umfang des Rades ist ebenfalls aus U-förmigen Trägern gebildet, und zwar aus 2 parallel laufenden Trägern, die sowohl untereinander als auch mit dem inneren Umfang des Radkranzes durch Versteifungen aus Flacheisen verbunden sind. Die Umfangsspeichen bilden die Verlängerung der Drahtseilspeichen und bestehen aus genieteten Trägern, welche an den beiden konzentrischen Radkranzringen direkt vernietet sind.

Der Antrieb des Riesenrades wird durch zwei Zugseile vorgenommen, welche an den Außenseiten des Radkranzes über Reibungsbacken die Übertragung des erforderlichen Drehmomentes ermöglichen.
Die beiden Antriebsmotoren arbeiten - um den Gleichlauf der beiden Zugseile zu garantieren - auf einer gemeinsamen Welle. Die weitere Kraftübertragung erfolgt über Riemenscheiben und je ein zweistufiges Getriebe auf die beiden Seiltriebe.
Die aus dem Jahr 1984 stammenden Schleifringmotoren leisten 15 kW und bringen es auf 720 Umdrehungen pro Minute.

1988 wurden die aus der Nachkriegszeit stammenden Zahnräder sowie der komplette Antrieb erneuert.

1997 und 1999 erhielt das Riesenrad einen komplett neuen Anstrich. Nach aufwendigen Sandstrahlarbeiten wurden 200 t alte Farbe und Sand abtransportiert und nur 4 t neue Rostschutzfarbe - als Schutz vor Wind und Wetter für die nächsten Jahrzehnte - aufgetragen. www.komat.at

Auch jene Gäste, die sich sonst nicht sonderlich für technische Einzelheiten interessieren, fragen sich oft, was denn bei Stromausfall passiert. Wir können diese Riesenradgäste beruhigen: Es gibt ein ständig unter Kontrolle stehendes Notstromaggregat, welches jederzeit einen provisorischen Betrieb sichert und darüber hinaus auch noch den Platz vor dem Riesenrad beleuchtet. Sollte - was allerdings nur theoretisch möglich ist - auch jenes ausfallen, besteht noch immer die Möglichkeit, das Riesenrad händisch zu drehen.


Did you know that...
...dass Wiener Riesenrad für einige Zeit das größte Riesenrad der Welt war.
...dass das Riesenrad 1916 abgerissen hätte werden soll, wozu es allerdings aus Geldmangel nie kam.
...dass das Riesenrad ursprünglich 30 Gondeln hatte.
...dass der höchste Punkt in 64,75 Meter liegt.

(wikipedia.de)

Und noch etwas lustigeres vom Wikipedia:

wikipedia.de hat folgendes geschrieben:
Das Wiener Riesenrad war im Verlauf seiner Geschichte auch Ort für waghalsige Aktionen: so drehte die Zirkusdirektorin Madame Solange d`Atalide im Jahr 1914 für einen Film auf einem Pferd sitzend eine Runde auf dem Dach des Wiener Riesenrads.


Wenn ihr noch mehr über das Riesenrad wisst, nur her damit! Wink

Ciao
Filco!
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